Bei einigen Netzhauterkrankungen kommt es zu Flüssigkeitseinlagerungen an der Makula. Die Makula ist der zentrale Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Sammelt sich Flüssigkeit in diesem Bereich, führt das zu einer Verschlechterung des Sehvermögens. Ursachen können unter anderem altersabhängige Makuladegeneration, Diabetes oder Gefäßverschlüsse sein.
Bei einer intravitrealen operativen Medikamenteneingabe (IVOM) wird eine kleine Menge eines Medikaments direkt in den Glaskörper des Auges injiziert. Dieses Medikament wirkt gezielt gegen die Ödeme und hilft, die Sehfähigkeit zu verbessern.
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Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Es gibt zwei Formen: trockene und feuchte AMD. Beide können nicht geheilt werden. Die feuchte AMD kann jedoch mit IVOM behandelt werden und erfordert meist eine lebenslange Therapie mit regelmäßigen Injektionen.
Symptome
- Verzerrtes Sehen: Gerade Linien wirken wellig oder verbogen.
- Verschlechterte Kontraste: Texte und Bilder erscheinen weniger klar.
- Erhöhter Lichtbedarf: Es wird mehr Helligkeit zum Lesen oder für Naharbeiten gebraucht.
- Veränderte Farben: Farben wirken blasser oder verfälscht.
- Dunkler Fleck in der Bildmitte: In der Bildmitte erscheint ein grauer oder dunkler Fleck, der Details verdeckt. Dieser kann größer werden und Details verdecken. Schwierigkeiten bei der Gesichtserkennung: Details in Gesichtern werden unschärfer.
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Diabetisches Makulaödem
Ursachen
Ein diabetisches Makulaödem entsteht durch hohen Blutzucker bei Diabetes. Das schädigt die feinen Blutgefäße in der Netzhaut, sodass Flüssigkeit in die Netzhaut austritt. Dies kann zu einer wesentlichen Verschlechterung des Sehvermögens führen, wenn es unbehandelt bleibt.
Symptome
- Verzerrtes Sehen: Gerade Linien wirken wellig oder gebogen.
- Schlechtere Kontraste: Texte und Bilder erscheinen weniger klar.
- Erhöhter Lichtbedarf: Es wird mehr Helligkeit zum Lesen oder für Naharbeiten gebraucht.
- Veränderte Farben: Farben wirken blasser oder verfälscht.
- Dunkler Fleck in der Bildmitte: In der Bildmitte erscheint ein grauer oder dunkler Fleck, der Details verdeckt. Dieser kann größer werden und Details verdecken.
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Gefäßverschlüsse
Ursachen
Bei einem Gefäßverschluss im Auge wird die Netzhaut nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Es gibt arterielle oder venöse Verschlüsse. Das kann zu starken Sehproblemen oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen. Behandlungen wie IVOM können helfen, abnormales Wachstum von Blutgefäßen zu stoppen und Schwellungen zu reduzieren.
Symptome
- Plötzlicher Sehverlust: Schmerzloser Verlust des Sehvermögens in einem Teil des Geschichtsfelds.
- Verschwommenes Sehen: Das Sehvermögen wird unscharf.
- Dunkler Fleck in der Bildmitte: In der Bildmitte erscheint ein grauer oder dunkler Fleck, der Details verdeckt. Dieser kann größer werden und Details verdecken.
Behandlung
Injektionen ins Auge stoppen das Wachstum neuer Blutgefäße in der Netzhaut, und schützen die Sehkraft. Viele Betroffene behalten dadurch ihr Sehvermögen. Wenn die Netzhaut noch nicht stark geschädigt ist, kann die Sehkraft sogar besser werden.
Selbsttest Makulaödem
Der Amsler-Gitter-Test ist ein einfacher Sehtest zur Früherkennung von Netzhauterkrankungen.
So funktioniert der Test:
- Halten Sie das Amsler-Gitter in einem normalen Leseabstand von etwa 30–40 cm. Falls Sie eine Lesebrille tragen, setzen Sie diese auf.
- Testen Sie jedes Auge einzeln, indem Sie das andere abdecken.
- Schauen Sie direkt auf den schwarzen Punkt in der Mitte des Gitters.
- Achten Sie darauf, ob die Linien um den Punkt gerade und gleichmäßig sind oder ob sie verzerrt, wellig oder unterbrochen erscheinen.
- Führen Sie den Test mit dem anderen Auge durch.
- Falls Sie verschwommene Stellen, verzerrte Linien oder dunkle Flecken wahrnehmen, könnte dies auf eine Netzhauterkrankung hinweisen.

FAQs
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Kann man statt einer Spritze ins Auge auch eine Tablette nehmen?
Damit das Medikament über das Blut in ausreichender Dosierung ins Auge gelangt, müsste es in sehr hoher Konzentration verabreicht werden. Dies könnte jedoch starke Nebenwirkungen in anderen Bereichen des Körpers verursachen. Diese Nebenwirkungen werden durch die gezielte Injektion ins Auge ausgeschlossen.
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Warum müssen die Spritzen in den meisten Fällen wiederholt werden?
Da eine kontinuierliche Wirkung des Medikaments im Auge erforderlich ist, müssen die Injektionen in den meisten Fällen regelmäßig wiederholt werden.
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Welche Medikamente werden injiziert?
Für die Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen stehen folgende injizierbare Wirkstoffe zur Verfügung:
- Aflibercept (Eylea)
- Ranibizumab (Lucentis)
- Faricimab (Vabysmo)
- Bevacizumab (Avastin) (wird „off-label“ verwendet)
- Dexamethason (Ozurdex)
Die Wahl des Medikaments richtet sich nach der individuellen Erkrankung sowie den spezifischen Bedürfnissen der Patient*innen.